zurück zu swantow.de
Am Brückenwehr

Das Leben gehört niemals dir allein, es gehört immer auch dem anderen, und das Wort, das wir zueinander sprechen, ist dazu da, um ein wenig Licht in diese Welt zu bringen, um den Menschen heimzuleuchten, damit sie sich im Labyrinth des Lebens nicht verirren.

Die Zukunft liegt im Verzicht und nicht in der Fülle.

Der Mensch muß ein Recht haben auf das, was ihn von Anfang an zum Menschen gemacht hat, auf die Arbeit. Sie ist nicht nur ein Kennzeichen der Freiheit, sie gibt uns auch die Gewißheit, Mensch zu sein.

Ein Jahr später stand unser Du für etwas ganz anderes, hatte andere Ursachen, es glich einer Stimmgabel, war ganz auf den anderen abgestimmt, dieses Du hellte unsere Seele auf, war ohne Schatten, man legte es in die Hände eines anderen Menschen, und plötzlich fühlte man, daß es angenommen  wurde.

Der Himmel über dem Land ist von einem blassen luftigen Blau. Das niederfallende Licht stürmt von den Bergen herab über die Felder, durch die Bauerngärten, wo die Astern blühen, spielt mit den Zweigen der Apfelbäume, mit den gekalkten Wänden der Häuser.

Am späten Abend gehe ich an meinem Elternhaus vorbei, an der Gartentür bleibe ich stehen, vor einem Emailleschild mit einem tschechischen Namen. An der Hauswand Septemberrosen. Hier scheint sich die Zeit in den letzten Jahren kaum bewegt zu haben. ... Mehr als sechzig Jahre sind seit jenen Tagen vergangen, und noch immer steigt die Bitterkeit in mir auf.

[Hanns Cibulka] [Credo] [Biografie] [Termine & Co] [Ausstellungen] [Bücher] [Sizilian. Tagebuch] [Umbrische Tage] [Sanddornzeit] [Swantow] [Wegscheide] [Am Brückenwehr] [Sonnenflecken ...] [... späten Liebe] [Die blaue Farbe ...] [Links] [Presse] [Kontakt] [Impressum]