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Sanddornzeit

Diese Tagebuchblätter kennen keine Fabel. In vielen Schichten wird hier das Leben empfunden und gedacht. Jeder Tag ist eine neue Tür, man hält Ausschau nach dem Bruder, ist auf der Suche nach dem eigenen Ich.

Das Tagebuch ist Zustrom, Zentrum, Bekenntnis. Nur dort, wo es bekennt, strahlt es aus, wird "fremdes Dasein im Eignen" aufgelöst.

Das poetische Bild ist Offenbarung, es kennt die Zusammenhänge der Welt, verbindet die entgegengesetzten Ufer, die am weitesten voneinander getrennten Dinge werden auf einer Brücke zusammengeführt.

Wie weit auch der Mensch seinen eigenen Tod an die Peripherie des Lebens drängt, sein Kontinent bleibt in Sichtweise vor unseren Augen liegen. Eines Tages aber werden auch wir diese Küste, die immer wieder zu uns herüberleuchtet, betreten müssen. Vielleicht werden wir dann erkennen, daß unsere Inschrift bleibt und nur das Licht von einer anderen Seite her durchs Fenster fällt.

Immer schärfer wird in den Nächten der Wind, er kratzt an den Stämmen, fährt mit der Sichel in die Bäume und haut die Blätter ab.

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