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..., doch das Farbenspiel der Blumen ist mir erst auf der Cyriaksburg bewußt geworden. Hier leuchten die Blüten in einer unvorstellbaren Farbenpracht, ein Schmelz liegt auf den Blütenblättern wie Email.
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Ich gehe gern in der Barfüßerkirche spazieren, hier, wo das Kirchenschiff der blaue Himmel ist.
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Jeder fließende Fluß ist Ankunft und Abschied zugleich, er kommt aus dem Gestern, geht durch das Heute und findet sich im Kommenden wieder, er, ein Kommendes und Schwindendes zugleich.
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Zwei Dinge sind es, die ein Leben lang durch die Hand des Menschen gehen: die Blume und das Geld. Das Geld erwartet von den Menschen einen gekrümmten Rücken, eine dienende Hand, die Blume ein liebendes Herz.
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Jeder Mensch könnte über sein Leben ein Buch schreiben. Für jeden Menschen ist das Mahl, das ihm das Leben bereitet, eines Tages zu Ende, die Lichter werden gelöscht, die Speisereste abgetragen. Mnemosyne, umarme mich, aber halte mich nicht fest.
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Sein neues Buch setzt dieses von ihm so facettenreich gepflegte Genre fort und führt das Ich nach Erfurt, in eine “Stadt, die sich dem Leben öffnet, wo sich auch heute noch Vergangenheit und Zukunft miteinander streiten”. Cibulkas Stadtgänge halten vor alten Häusern und Brücken inne, spiegeln das Wechselspiel der Natur, setzen sich mit moderner Malerei (von Christian Rohlfs, Lyonel Feininger oder Erich Heckel) auseinander und lassen zeitkritische Betrachtungen und lyrische Texte hinzutreten. So entstehen räsonierend-poetische Aufzeichnungen, die in ihren leisen, zarten Tönen auch von der Liebe erzählen, zu Gundula, einer aus dem Waldviertel stammenden Gärtnerin.
Tagebuch einer späten Liebe ist eine literarische Erkundung des Abseitigen und des historisch Gewachsenen, eine Aufforderung, die Oberfläche der Dinge zu durchdringen.
(aus dem Klappentext des Buches - Reclam Verlag Leipzig - 1998)
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Tipp:
Das Buch ist für Freunde der Tagebucherzählungen Hanns Cibulkas, für Besucher und Bewohner der Stadt Erfurt ein reizvolles Büchlein, mit dem man diese geschichtsträchtige Stadt im Zentrum Deutschlands erkunden sollte.
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