zurück zu swantow.de
Umbrische Tage

Bäuerinnen mit lehmverkrusteten Händen setzten Steine zu einer Mauer. Sie riefen sich zu. Ihre Worte stießen wie Vögel durch die Luft. Ein Bauer, den breiten Strohhut auf dem Kopf, kam uns durch das Traubenfeld entgegen.

Erstarre nicht in deinem Denken. Die Hingabe an das Leben fordert mehr, als immer nur einem Gedanken zu dienen. Wer die Vielzahl ausschließt, bekennt sich zur Ungerechtigkeit. Wer die schöpferischen Gegensätze verneint, tötet das Kind in der Wiege. Bewunderung wächst aus der Farbigkeit des Lebens. Ein Fuß, der immer nur denselben Weg betritt, wird müde.

Die Stunde war vom Licht des Himmels ausgelotet. Staubbedeckte Oliven, von der Sonne umbrandet. Kein Mensch war zu sehen. Unter der sengenden Hitze war das Leben eingeschlafen. Nur der Salbei öffnete am Wegrand seine Blüten. Unheimlich war die Stille, wie nach einem Schuß.

Ein seltsames Fluidum hüllt die Berge ein. Caprarola, ich kenne dich, entblößt und verschleiert. Ein unnennbares Heimweh fällt mich an.

[Hanns Cibulka] [Credo] [Biografie] [Termine & Co] [Ausstellungen] [Bücher] [Sizilian. Tagebuch] [Umbrische Tage] [Sanddornzeit] [Swantow] [Wegscheide] [Am Brückenwehr] [Sonnenflecken ...] [... späten Liebe] [Die blaue Farbe ...] [Links] [Presse] [Kontakt] [Impressum]